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Öle und Kräuter


Meine liebsten Haaröle

Nichts wirkt so pflegend und wohltuend auf sprödes und trockenes Haar wie reichhaltiges Pflanzenöl. 
Deshalb möchte ich euch hier Anleitungen zum Kauf und zur Anwendung geben, euch meine Lieblingsöle vorstellen und euch sagen, wie sie mir geholfen haben. 

Generelle Richtlinien, die ihr vor dem Kauf von Pflanzenölen beachten solltet
Achtet darauf, auch wirklich nur Pflanzenöle zu kaufen. Viele fertige Haaröle werden auf Mineralölbasis hergestellt (Mineral Oil, Paraffinum Liquidum ...). Das ist generell nicht schlecht für euer Haar (es ist ja totes Gewebe), aber für die Kopfhaut sollte man es dennoch nicht verwenden. 
Viele auf Mineralölbasis hergestellte Produkte umschließen das Haar lediglich, bilden also einen Schutzfilm, während man reichhaltigen Pflanzenölen nachsagt, dass sie bis in das Haar selber eindringen und es nähren und schützen. Vor allem bei fertigen Haarölen oder bei Ölen für die Kopfhaut solltet ihr deshalb darauf achten, dass kein Mineralöl in den INCIs zu finden ist. 
Ein weiteres Zeichen für ein hochwertiges Pflanzenöl ist die Bezeichnung "Kaltgepresst". Hierbei wird die Pflanze, aus der das Öl gewonnen wird, nicht erst erhitzt (dadurch brechen Molekülverbindungen und Vitamine können verloren gehen). Da durch die Kaltpressung generell weniger Öl gewonnen wird, ist es meist ein wenig teurer, doch euer Haar und eure Kopfhaut werden es euch danken! 
Pflanzenöle sollten außerdem aus organischem oder Biolandbau kommen. So vermeidet ihr, dass Pestizide oder Pflanzenschutzmittel in euren Körper gelangen. 

Wie benutzt man Pflanzenöle zur Haarpflege?
Die ersten Anwendungen von Haarölen können etwas schwierig sein, doch eine große Hilfe ist es bereits, zu wissen, was dein Haar braucht und vor allem welche Art von Pflege du ihm heute zukommen lassen willst. Es ist ein Unterschied, ob du eine Tiefenkur vorsiehst, eine Feuchtigkeitskur oder eine Schutzbehandlung gegen die Strapazen des Alltags. 
Bei der Tiefenkur werden üblicherweise relativ große Mengen an Öl verwendet, von der Kopfhaut bis zu den Spitzen wird der ganze Kopf regelrecht "eingekleistert". Vorteilhaft ist es, wenn du das Öl vorher auf Körpertemperatur erwärmst. Massiere es auch gut in die Kopfhaut ein und lasse möglichst keine Stelle aus. Ölmassagen der Kopfhaut tragen dazu bei, dass Schadstoffe ausgeschieden werden (z.B. über Schweiß) und regen das Haarwachstum an. Trage das Öl dann Strähne für Strähne auf die Haarlängen und Spitzen auf. Achte besonders auf die beanspruchten Häärchen im Nacken. Gut ist es, die Haare jetzt locker einzuflechten und evtl ein Handtuch darüber zu legen, um die Wärme zu isolieren. Eine solche Tiefenkur wird mindestens einige Stunden, besser noch über Nacht auf dem Haar gelassen.  
Bei der Feuchtigkeitskur geht es darum, den vom Waschen noch feuchten Haaren möglichst viel Wasser zu bewahren. Dazu wird eine kleine Menge Öl (man will ja nach dem Waschen nicht gleich wieder fettiges Haare haben) in den handtuchtrockenen Spitzen verteilt. Diese Anwendung erfordert etwas Übung, bis man das richtige Öl und vor allem die Richtige Menge heraus hat. Erschwerend hinzu kommt, dass man nicht gleich sieht, wenn es zu viel ist, denn die Haare sind ja nass. Bei richtiger Anwendung ist diese Kur allerdings eine wunderbare Pflege. 
Schutzbehandlung für jeden Tag - auch hier wird eine kleine Menge Öl verwendet und nur in den Spitzen bzw. im unteren Drittel der Längen. Der Trick ist auch hier, nur so viel zu nehmen, dass sich die Haare gut durchfeuchtet und weich anfühlen, aber nicht fettig erscheinen. 



Pflanzenöle oder Fette Öle
Im Folgenden möchte ich euch eine Auswahl an Pflanzenölen, auch Basisöle oder "Fette Öle" genannt, darstellen. Pflanzeöle können im  Haar entweder pur angewendet werden oder mit ätherischen Ölen oder getrockneten Kräutern verdelt werden. 
Zunächst möchte ich euch die Öle vorstellen, die ich selber schon benutzt habe und die mir sehr gefallen haben. 

Kokosnussöl
Eines der ersten Öle, die ich für die Haarpflege kennen lernte - das Lieblingsöl aller langhaariger Inderinnen ;) 
Hierzulande ist das Öl fest, es schmilzt bei c.a. 25 °C. Ich mache mir diese Tatsache gern zunutze um nur eine kleine Menge Öl für die tägliche Schutzbehandlung zu nehmen. Ich benutze es aber auch für Tiefenkuren und zur Kopfhautmassage. Achtet unbedingt darauf, kaltgepresstes Öl zu kaufen, denn raffiniert verliert es seinen wunderbaren Duft! 


Sesamöl
Dieses Öl ist sehr reichhaltig, lässt sich aber dennoch recht gut auswaschen. Wegen des Geruchs nach chinesischem Essen *gg* verwende ich es nur als Tiefenkur. Sesamöl wird ein guter Sonnenschutz nachgesagt, es verhindert also auch Sonnenschäden am Haar. 




Olivenöl
...wird schon seit hunderten von Jahren von Frauen zur Haar- und Hautpflege verwendet. Es ist sehr reichhaltig und dringt tief in das Haar ein, versorgt es dort mit Feuchtigkeit und beugt Haarschäden vor. 
Gerade wegen seiner Reichhaltigkeit ist es allerdings schwer wieder auszuwaschen. Ein kleiner Trick: Das Shampoo auf die trockenen, eingeölten Haare geben, dann erst mit Wasser aufschäumen. 


Sonnenblumenöl
Es steht häufiger in der Küche herum und wird als exzellentes Haarpflegemittel verschmäht. Dabei ist Sonneblumenöl reich an Vitamin E (fördert das Haarwachstum), glättet die Haarstruktur und gibt Glanz und Geschmeidigkeit. 
Und es ist sehr preiswert!


Rizinusöl
Weckt hierzulande eher die Assoziation: Abführmittel
Dennoch ist Rizinusöl ein ausgezeichnetes, nährendes Öl für trockenes Haar. Auf die Kopfhaut aufgetragen regt es das Haarwachstum stark an, ist jedoch wegen seiner dickflüssigen Struktur ähnlich hartnäckig auszuwaschen wie Olivenöl. 


Avocadoöl
Dieses sanft duftende Öl ist bekannt für seine feuchitigkeitsspende und kühlende Wirkung und seine beruhigende Wirkung auf irritierte Kopfhaut. Auch dieses Öl regt das Haarwachstum an. 

 
Brokkolisamenöl
Dieses Öl ist ein sehr leichtes, filmbildendes Öl. Meiner Meinung nach auch ein Öl für Anfänger oder solche, die ungern "fettige" Haare haben, denn man kann es sehr leicht dosieren. Es ist dafür aber auch weniger reichhaltig als andere fettere Öle. Trockene, beanspruchte Spitzen werden kaum genährt, dafür aber gut gegen Reibung etc. geschützt. 

 Mandelöl
Ein bezaubern nach Marzipan duftendes Öl, das ich gerne verwende, wenn es draußen kalt und ungemütlich wird. Es ist reichhaltig, aber nicht so schwer wie Oliven- oder Rizinusöl. Meine Haare werden davon schön weich und glänzend. 




Jojobaöl
Ein sehr leichtes Öl - man kann kaum zu viel davon nehmen, das Haar wirkt immer noch weich und kaum fettig. Deshalb benutze ich Jojobaöl vor allem für den Alltagsgebrauch, um zu schützen und zu nähren.



--> Nach jedem neuen Versuch werde ich ein neues Pflanzenöl hinzufügen oder meine Einschätzungen revidieren. Es lohnt sich also, öfter mal vorbeizuschauen ;)



Pflanzen und Kräuter
...nicht nur für Öle!
Auch diese Erfahrungen entstammen meiner eigenen Küche! 

Amla ist der Name einer indischen Stachelbeere. Für das Haar ist sie deshalb so gut, weil sie sehr viel Vitamin E enthält. In vielen indischen Haarölen ist Amla bereits enthalten, aber auch als Pulver für eine Haarpackung oder zum Waschen kann man es kaufen. 


Zitrone, entweder als ätherisches Öl oder als (ungespritze!) getrocknete Schale im Öl wirkt gegen Schuppen, Kopfhautjucken und Pilzinfektionen der Kopfhaut.




Rosmarin gibt jedem Öl einen frischen, mediterranen Duft. Er wirkt gegen Schuppen und verfrühten Haarausfall. 




Shikakai ist ein wunderbares Waschmittel für Haare, gibt ihnen Volumen, verhindert Haarausfall, verstärkt das Wachstum, wirkt gegen Schuppen - eines meiner absoluten Lieblingskräuter! 




Birkenblätter in Haarwasser oder Öl werden schon seit vielen Jahren gegen Haarausfall und zur Bekämpfung von Schuppen eingesetzt. 




Brennnesselblätter in Haarwasser helfen wegen ihrer adstringierenden Wirkung gegen Haarausfall und eine übermäßig fettende Kopfhaut. 






 --> Nach jedem neuen Versuch werde ich eine neue Pflanze hinzufügen oder meine Einschätzungen revidieren. Es lohnt sich also, öfter mal vorbeizuschauen ;)